Was macht ein Interim Manager – und wann lohnt sich der Einsatz?

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Wenn im Unternehmen plötzlich eine Führungskraft ausfällt, ein Projekt stockt oder dringende Entscheidungen anstehen, braucht es schnelle und kompetente Unterstützung sowie effizientes Krisenmanagement. Interim Manager schließen genau dann diese Lücke zur Überbrückung. Flexibel, erfahren und ergebnisorientiert. Dieser Beitrag zeigt, in welchen Situationen sich ihr Einsatz lohnt und welchen konkreten Mehrwert sie für Unternehmen bringen können.

Was ist ein Interim Manager?

Interim Manager sind Führungskräfte auf Zeit. Sie übernehmen Verantwortung, wenn es brennt oder wenn es schnell gehen muss. Kein Coaching, keine Berater-Politik, sondern operative Umsetzung, Führung und Ergebnisverantwortung. Direkt im Unternehmen für eine klar definierte Aufgabe in einem begrenzten Zeitraum.

Was unterscheidet einen Interim Manager von einem Berater?

Ein Interim Manager handelt operativ, nicht nur konzeptionell. Während Berater meist Analysen, Strategien und Empfehlungen liefern, übernimmt der Interim Manager die direkte Umsetzung im Unternehmen mit Führungsverantwortung, Entscheidungsbefugnis und Ergebnisdruck. Er ist also kein Beobachter von außen, sondern Teil des Managements auf Zeit, der Verantwortung trägt und messbare Resultate erzielt.

Warum gibt es Interim Manager?

Weil Unternehmen nicht immer alles selbst stemmen können. Und weil klassische Rekrutierung oft zu langsam ist. Interim Manager springen ein, wenn:

  • eine Schlüsselposition plötzlich vakant ist,

  • ein Projekt dringend umgesetzt werden muss,

  • eine Krise bewältigt werden soll,

  • spezielles Know-how temporär gebraucht wird.

Sie sind sofort verfügbar, bringen Erfahrung mit und liefern Ergebnisse. Ohne lange Einarbeitung. Ohne politische Spielchen.

Im Mittelstand ist der Bedarf besonders groß: Hier läuft nichts so nebenbei, jede Managementlücke wird sofort spürbar.

Was macht ein Interim Manager konkret?

Ein guter Interim Manager übernimmt Führung und Verantwortung. Typische Einsatzfelder:

  • Restrukturierung und Turnaround: Wenn das Unternehmen in Schieflage ist.

  • Post-Merger-Integration: Wenn zwei Organisationen zusammengeführt werden müssen.

  • Digitalisierung und Transformation: Wenn neue Systeme oder Prozesse eingeführt werden.

  • Wachstum und Internationalisierung: Wenn neue Märkte erschlossen werden sollen.

  • Vakanzüberbrückung: Wenn eine Führungskraft kurzfristig ersetzt werden muss.

Dabei geht es nicht um Beratung, sondern um Umsetzung. Interim Manager sind keine PowerPoint-Produzenten, sondern Macher.

Was bringt das dem Unternehmen?

Vorteile auf einen Blick:

  • Schnelle Verfügbarkeit: Kein langes Recruiting. Sofort einsatzbereit.

  • Erfahrung und Expertise: Jahrzehntelange Führungserfahrung, oft in genau dem Bereich, der gebraucht wird.

  • Ergebnisorientierung: Klare Ziele, klare Zeiträume, messbare Resultate.

  • Objektiver Blick von außen: Keine Betriebsblindheit, keine internen Abhängigkeiten.

  • Kostentransparenz: Tagessatz statt Fixkosten. Keine Boni, keine Sozialabgaben.

Für wen ist das relevant?

Vor allem für mittelständische Unternehmen, die:

  • schnell handeln müssen,

  • keine Zeit für langwierige Prozesse haben,

  • temporär hochqualifizierte Führung brauchen,

  • Projekte nicht intern abbilden können.

Ob Familienunternehmen, Hidden Champion oder wachstumsstarker Mittelstand – Interim Management ist eine strategische Lösung, keine Notlösung.

Praxisbeispiel: Interim Manager in der Restrukturierung

Ausgangssituation:

Ein mittelständischer Maschinenbauer steht nach einem starken Auftragsrückgang vor ernsthaften finanziellen Herausforderungen. Lieferketten brechen ein, Kosten steigen, und interne Strukturen sind überfordert. Die Unternehmensführung erkennt den Handlungsbedarf – aber es fehlt an Zeit und Kapazität, um die notwendigen Maßnahmen sofort umzusetzen.

Einsatz des Interim Managers:

Innerhalb weniger Tage wird ein erfahrener Interim Manager eingesetzt, der das Ruder übernimmt: Er sichert kurzfristig die Liquidität, verschlankt Prozesse und entwickelt gemeinsam mit dem Team neue Vertriebsstrategien.

Nach sechs Monaten:

Das Unternehmen ist wieder stabil, die Kostenstruktur nachhaltig optimiert und die Führungsnachfolge klar geregelt.

Fazit:

Dieses Beispiel zeigt, wie Interim Management schnell Wirkung entfalten kann – vor allem dann, wenn operative Entscheidungen und konsequente Umsetzung entscheidend für den Unternehmenserfolg sind.

Häufig gestellte Fragen zu Interim Management

Wie schnell kann ein Interim Manager starten?

In der Regel innerhalb weniger Tage. Da Interim Manager sofort verfügbar sind, entfallen lange Rekrutierungsphasen. Ein großer Vorteil in Krisen oder bei kurzfristigen Projekten.

Vor allem der Mittelstand, aber auch Industrie, Maschinenbau, IT, Logistik und Gesundheitswesen greifen regelmäßig auf Interim Manager zurück. Überall dort, wo Tempo und Umsetzungskompetenz gefragt sind.

Von Restrukturierung und Turnaround über Digitalisierung bis hin zur Vakanzüberbrückung. Interim Manager übernehmen operative Verantwortung, leiten Teams und treiben Veränderungen aktiv voran.

Über klare Zielvorgaben und messbare Ergebnisse. Am Ende des Mandats zählt, ob Projekte abgeschlossen, Prozesse verbessert oder Unternehmensziele erreicht wurden.

Die Tagessätze variieren je nach Aufgabe, Verantwortung und Erfahrung. Typisch im deutschen Markt: 800 bis 1800 Euro pro Tag (für C-Level-Positionen 1.200–2.500 €). Klingt viel? Ist aber oft günstiger als eine Fehlbesetzung oder ein Projekt, das scheitert.

Fazit: Wann lohnt sich ein Interim Manager?

Wenn Geschwindigkeit, Kompetenz und Ergebnis zählen. Interim Manager sind keine Berater, sondern Führungskräfte mit Umsetzungsstärke. Sie kommen, liefern ab und gehen wieder. Ohne Ballast, dafür mit langfristiger Wirkung.